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Wählen ist wichtig: Wahlveranstaltung in Einfacher Sprache für Menschen mit und ohne Behinderung

Damit sich auch Menschen mit Behinderung an der diesjährigen Landtagswahl beteiligen können, hat die Robert-Kümmert-Akademie zusammen mit der Stadt Würzburg und dem Büro für Leichte Sprache als Kooperationspartnern, eine Wahlveranstaltung in Einfacher Sprache ins Leben gerufen. So konnten sich auch Menschen mit Behinderung vor der Wahl über die verschiedenen Wahlprogramme der Parteien informieren.

Für viele Menschen mit Behinderung ist die anstehende Landtagswahl die erste Wahl, an der sie teilnehmen werden – obwohl sie schon weit über 18 Jahre alt sind. Denn Menschen mit Betreuungsassistenz dürfen sich erst seit einer überfälligen Wahlrechtsreform im Mai 2019 an der Wahl beteiligen. Rund 80 Personen mit und ohne Behinderung kamen dazu am vergangenen Freitag im Ratssaal des Würzburger Rathauses zusammen.

Die Besonderheit der Veranstaltung lag darin, dass sie ausschließlich in Einfacher Sprache stattfand. Eine Herausforderung für die Politiker:innen: Das bedeutet langsam und mit Pausen zu sprechen, kurze Sätze mit klaren Aussagen zu machen und wenige Fachbegriffe zu verwenden. Zudem hatten die Wähler:innen die Möglichkeit, zuvor verteilte rote Karten mit dem Aufdruck „Bitte Leichte Sprache“ aufzuzeigen, sobald es unverständlich wurde oder der aktuelle Redner keine Einfache Sprache verwendete.

Bürgermeister Martin Heilig (Die Grünen und erster Klimabürgermeister Bayerns) machte in seiner Begrüßungsrede noch einmal deutlich, wie wichtig es sei, sich an der Wahl zu beteiligen und dass „jeder Mensch das Recht zu wählen“ habe. Dazu gehören laut Sozialreferentin Hülya Düber auch barrierefreie Wahllokale und die Möglichkeit, sich barrierefrei über die Wahl informieren zu können. Zwei Gebärdendolmetscherinnen übersetzten die Veranstaltung deshalb auch für Menschen mit Hörbehinderung.

Julian Wendel, kommunaler Behindertenbeauftragter, berichtete über die jüngsten Erfolge des Behindertenbeirates in Würzburg, wie beispielsweise den rollstuhlgerechten Umbau von Würzburger Taxen durch eine Bezuschussung der Stadt Würzburg.

Mögliche weitere Verbesserungen für Menschen mit Behinderung sieht der bayrische Behindertenbeauftragte Holger Kiesel bei den Themen Wohnen, Arbeit und Schule. Problem sei jedoch allzu oft der Mangel an Personal im Assistenzbereich. Er meinte außerdem: „Es sollte mehr Veranstaltungen dieser Art in Einfacher Sprache geben.“

In einer anschließenden Vorstellungsrunde präsentierten die Direktkandidat:innen und weitere Vertreter:innen der Parteien, die zwischen den Wähler:innen in den „Zuschauerrängen“ saßen, sich und ihr Wahlprogramm in Leichter Sprache. Patrick Friedl (Die Grünen), Alexander Kolbow (SPD), Andrea Bär (CSU), Tobias Dutta (FDP), Wolfgang von Eyb (AfD), Sabine Wolfinger (Freie Wähler), Doris Dörnhöfer (Die Linke) und Heinz Braun (ÖDP) hatten hierzu jeweils vier Minuten Zeit, um die wichtigsten Punkte anzusprechen.

Danach ging es für die Teilnehmer:innen in verschiedene rotierende Gesprächsgruppen mit den Politiker:innen, in denen explizite Fragen der Wähler:innen geklärt werden konnten. In einer abschließenden Feedbackrunde wurde dann darüber gesprochen, inwieweit die Anregungen und Forderungen umgesetzt werden können. Ein Vorschlag war, dass Leichte Sprache in allen Bereichen der Gesellschaft eingesetzt werden sollte.

Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Wähler:innen noch einmal informell mit den Politiker:innen ins Gespräch kommen oder sich von den Schüler:innen der Robert-Kümmert-Akademie den Wahlvorgang noch einmal genau erklären lassen – um Fragen wie, „Was bedeutet welcher Wahlzettel?“ oder „Wo mache ich, wie viele Kreuze?“ zu klären.

Copyright Text & Bilder: Viola Kettemann

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Das »Haus am Bach« öffnet seine Pforten

Die ersten Kinder besuchen die neue, inklusive Kindertagesstätte der Lebenshilfe Würzburg schon seit September. Am vergangenen Samstag kamen Familien und Gäste in Heidingsfeld zusammen, um beim strahlendem Herbstwetter auch offizielle Eröffnung zu feiern.

Seit dem Spatenstich im März 2022 hat sich viel getan auf dem Grundstück am namensgebenden Heigelsbach. Neben dem Haus mit seinen vielfältigen Räumen ist auch ein naturnaher Garten mit Holzspielgeräten und Obstbäumen entstanden.

Den Auftakt der Eröffnungsfeier bildete das Grußwort der Schirmherrin und Sozialreferentin der Stadt Würzburg Dr. Hülya Düber. Im Anschluss folgten Reden und Dankesworte von Wolfgang Trosbach und Martina Sponholz, dem Vorstandsvorsitzenden und der Geschäftsleitung der Lebenshilfe Würzburg e.V.. Auch das Leitungsteam des »Haus am Bach«, bestehend aus von Marion Weis und Julia König, richtete einige Worte an die Anwesenden. Nach der Ansprache von Bauherr Prof. Dr. Boris Zimmermann folgte schließlich die symbolische Schlüsselübergabe des Architekturbüros Pollach am das »Haus am Bach«. Die beiden großen Schlüssel, die Inhaber Sebastian Pollach und Architekt Tobias Hensel mitgebracht hatten, bestanden aus Hefeteig und Nussfüllung und fanden großen Anklang unter den Gästen.

Interessierte hatten während der Veranstaltung immer wieder die Gelegenheit, an Führungen durch das Haus teilzunehmen. Für Unterhaltung bei den Kindern sorgte unterdessen Clown Muck mit fantasievollen Luftballontieren.

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Fortbildung unter Tage

»Glück tief!« hieß es vergangene Woche für acht unserer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Rahmen einer ganz besonderen Fortbildung.

Zusammen mit Michael Giehl, dem Leiter des Bereichs Urlaub & Freizeit, wagten sie sich in eine Höhle auf der Fränkischen Alb. Dort waren nicht nur Trittsicherheit und Klettergeschick gefragt, sondern auch jede Menge Teamgeist. So konnten am Ende alle Engstellen und Hindernisse gemeinsam überwunden werden.
 
Michael Giehl ist Erlebnispädagoge mit der Zusatzqualifikation Höhle und beispielsweise im Rahmen von Urlaubseisen immer wieder auch mit Kund*innen in Höhlen unterwegs.
 
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Materialsammlung »Politische Mitbestimmung« in Leichter und Einfacher Sprache

Am 8. Oktober ist Wahl. An diesem Tag wählen die Menschen den Landtag in Bayern und in Hessen und den Bezirkstag in Bayern.

Aber wie funktioniert unser Wahlsystem? Und was macht eigentlich ein Landtag oder Bezirkstag? Alle Menschen, die wählen dürfen, brauchen Antworten auf diese Fragen. Darum hat unser Büro für Leichte Sprache einen Newsletter zu Nachrichtenportalen, inklusiven politischen Bildungskonzepten und Wahlhilfen in Leichter und Einfacher Sprache zusammengestellt.

Hier kann man sich den Newsletter anschauen.

Übrigens: Wer sich neu zum Newsletter anmeldet, bekommt die Übersicht auch per E-Mail zugeschickt. Hier kann man sich für den Newsletter anmelden: https://www.lebenshilfe-wuerzburg.de/klipp-klar-newsletter.html

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Manfred-Roth-Stiftung spendet für Christophorus-Schule

Die Freude auf Seiten der Christophorus-Schule war groß, als der Schulleiter, Herr Schwind, einen Spendenscheck in Höhe von 2.500 € von der Manfred-Roth-Stiftung entgegennehmen durfte.



Den Spendenscheck überreichten Jörg Hueber, Verkaufsleiter der Firma Norma und Stefan Thiel, Bereichsleiter Würzburg der Firma Norma. Der NORMA-Gründer Manfred Roth rief die Stiftung ins Leben. Seit dem Tod des 2010 verstorbenen Fürther Unternehmers sind bereits eine Vielzahl von Spenden an soziale, kulturelle, bildungsfördernde und wissenschaftliche Einrichtungen ausgeschüttet worden. Manfred Roth selbst war auch zeitlebens mit seinem persönlichen Einsatz für gute Ausbildungs- und Berufschancen in- und außerhalb seines Unternehmens bekannt. In diesem Jahr wurde die Christophorus-Schule in Würzburg mit einer Spende bedacht. Die Christophorus-Schule besuchen derzeit 220 Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. „Nicht alle Materialien und Aktivitäten zur Förderung unserer Schülerinnen und Schüler werden refinanziert, sodass diese über Spenden finanziert werden müssen“, so Schulleiter Herr Schwind, der sich herzlich für die großzügige Spende bedankte.
Norma Spendenübergabe
v.l. Herr Thiel, Herr Schwind, Herr Hueber

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Ausgezeichnet: »Das Schicksal des Klaus Kinski« räumt bei JUFINALE 2023 ab

Schüler*innen der Christophorus-Schule Würzburg präsentieren beim Unterfränkischen Jugendfilmfestival einen außergewöhnlichen Film über Mut und Zusammenhalt.

Unter 20 eingereichten Produktionen war der Film der Mittelstufenschüler*innen der einzige Beitrag einer Förderschule. Am 20. Mai 2023 wurde »Das Schicksal des Klaus Kinski« bei der JUFINALE 2023 nun mit dem Publikumspreis und dem Jugendfilmpreis gleich zweifach ausgezeichnet.

Ein halbes Jahr lang haben die Schüler*innen aus den Klassen M6 und M7 der Christophorus-Schule an ihrem Film gearbeitet, bevor er schließlich im Sommer 2022 fertiggestellt wurde. Angeleitet wurde das Projekt von Klassenleitung Simone Schmidtner und Erzieherin Hannah Täuber. Die Kameraarbeit und den Schnitt übernahm die Inklusive Akademie Würzburg.

Inhaltlich handelt der Film von Klaus Kinski, der mit seiner Zeitmaschine durch verschiedene Epochen reist. In jeder Ära begegnet er mutigen Menschen und Zeug*innen ihrer außergewöhnlichen Taten. Doch Klaus Kinski hat für all das stets nur abfällige Kommentare übrig. Schließlich vereinen sich die mutigen Persönlichkeiten, setzen Klaus Kinski in die Zeitmaschine und schicken ihn zurück ins Mittelalter.

Die Idee zum Film entstand während des Deutschunterrichts, als sich die Schüler*innen mit den Biografien von mutigen Persönlichkeiten beschäftigten. Schnell kam der Wunsch auf, diese Geschichten zum Leben zu erwecken. Im Rahmen eines Theaterkurses wurden zunächst Körpersprache, Mimik und Gestik geübt, bevor feststand, dass der Stoff zu einem Film verarbeitet werden soll.

Ihre Rollen suchten sich die Jugendlichen selbst aus. In der Hauptrolle des Klaus Kinski brillierte Marvin Schürger, der sich schon zuvor immer wieder als hervorragender Kinski-Imitator hervorgetan hatte.

Am Ende durften sich die Jugendlichen übrigens nicht nur über Trophäen, Urkunden und ein Preisgeld in Höhe von 150 € freuen – sie qualifizierten sich mit ihrem Film auch automatisch für das Bayerische Kinder- und Jugend-Film-Festival im kommenden Jahr in Passau.