Ein Jugendlicher räumt Stühle auf. Die Berufsschulstufe bereitet die Schüler auf das Arbeitsleben vor.

Berufsschulstufe

„Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir vergessen, was wir gelernt haben.“

(u.a. Albert Einstein zugeschrieben)

 
Im Anschluss an die Mittelschulstufe besuchen unsere Schüler*innen für drei Jahre (Jahrgangsstufen 10 bis 12) die Berufsschulstufe. Hier erfüllen sie ihre Berufsschulpflicht.
 
Der Schwerpunkt des Unterrichts ändert sich:
  • Die Kulturtechniken werden weiter genutzt und wann immer möglich gefördert, stehen aber nicht mehr im Mittelpunkt
  • Die Vorbereitung auf ein selbstbestimmtes Leben nach der Schule ist zentrales Anliegen der Berufsschulstufe
  • Die Jugendlichen als selbstbestimmte Individuen treffen in größtmöglicher Selbstständigkeit eigene Entscheidungen, sowohl im schulischen Rahmen als auch in Vorbereitung auf ihr künftiges Leben
  • Wann immer möglich soll der Schonraum unserer Einrichtung verlassen werden und die Schüler*innen in Kontakt kommen mit dem „echten Leben“

Die Berufsschulstufe des Förderschwerpunktes geistige Entwicklung sieht sich in besonderem Maße den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen des bayerischen LehrplanPLUS verpflichtet: der Förderung von Alltagskompetenzen, etwa im Bereich Haushaltsführung oder Verbraucherkompetenzen, der beruflichen Orientierung, der Familien- und Sexualerziehung, der digitalen sowie politischen Bildung sowie der Werteerziehung im Kontext gesellschaftlicher Vielfalt. Diese und viele weitere Ziele stehen in direktem Bezug zu den sechs profilbildenden Lehrplanbereichen der Berufsschulstufe.

Ein kurzer inhaltlicher Überblick

Beruf und Arbeit

  • Vorbereitung auf das Arbeitsleben durch die Förderung von Soft Skills (Motivation, Belastbarkeit, Teamarbeit, Kritikfähigkeit u.v.a.m.)
  • Praktische Erfahrungen im Fachunterricht und im Praxistag sowie in außerschulischen Betriebspraktika auf dem ersten Arbeitsmarkt und in den WfbMs bzw. Förderstätten
  • Anbahnung einer selbstbestimmten sowie realitätsorientierten Berufswahl

Leben in der Gesellschaft

  • Teilnahme am öffentlichen Leben als erwachsene Person: Besuch öffentlicher Veranstaltungen, Mitwirkung am gesellschaftlichen Leben
  • Kenntnis wichtiger gesetzlicher Rahmenbedingungen, etwa der Rechte und Pflichten von Erwachsenen
  • Orientierung in Geschäften und Behörden
  • Erwerb von Allgemeinbildung, politischer Bildung, Medienbildung und digitaler Bildung

Persönlichkeit und soziale Beziehungen

  • Selbstwahrnehmung, Selbsterkenntnis und Akzeptanz der eigenen Stärken und Schwächen sowie der eigenen Behinderung
  • Begleitung der jungen Menschen im Übergang zum Erwachsensein
  • Stärkung der Jugendlichen für die Begegnung mit der Welt
  • Anregungen für die eigene Lebenswegplanung

Wohnen

  • Reflexion über verschiedene Wohnformen und eigene Vorstellungen zum Wohnen
  • Wohntraining in der Probewohnung der Lebenshilfe: Erwerb von Fertigkeiten für möglichst selbstständiges Wohnen

Mobilität

  • Selbstständiges Bewältigen von Wegen im und außerhalb des Schulhauses
  • Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel

Freizeit

  • Kennenlernen verschiedener Freizeitangebote im Rahmen der Neigungskurse
  • Teilnahme an kulturellen oder sportlichen Veranstaltungen
  • Mitgestaltung von Ausflügen und Klassenreisen

 

Die Berufsschulstufe bietet zudem häufig klassenübergreifende Projekte an. Sie kooperiert mit vielen Partnern außer Haus wie den Mainfränkischen und den Eisinger Werkstätten, Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes, dem Integrationsfachdienst, der Don-Bosco-Schule Würzburg sowie der Agentur für Arbeit. So werden den Jugendlichen Einblicke und praktische Erfahrungen in vielfältigen Bereichen ermöglicht.

Wir unterstützen und beraten die Jugendlichen bei ihrer individuellen Lebensweg-Planung. Entsprechend ihren persönlichen Voraussetzungen können die Jugendlichen nach der Schule den Berufsbildungsbereich der Werkstätten für Menschen mit Behinderung durchlaufen, an einer Maßnahme zur Eingliederung auf dem ersten Arbeitsmarkt teilnehmen oder in die Tagesförderstätte wechseln.

METACOM Symbole ©Annette Kitzinger