Schwerpunkte

Um den besonderen Bedürfnissen einiger unserer Schüler*innen noch besser gerecht werden zu können, haben wir folgende Schwerpunktsetzungen:

TEACCH

(Treatment and Education of Autistic and related Communikation handicapped CHildren) bedeutet übersetzt: Die Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikations-behinderter Kinder

Das für Menschen mit Autismus in den USA entwickelte Prinzip findet in vielen Klassenzimmern Anwendung. Darüber hinaus gibt es an der Christophorus-Schule aber auch einen so genannten "TEACCH-Raum" als zusätzliches Angebot.
Dieser Raum ist für die Schüler*innen so vorbereitet, dass sie an einem reizarmen, abgeschirmten Arbeitsplatz arbeiten können. Ein hohes Maß an Strukturierung und Visualisierung unterstützt sie beim Arbeiten. Das bedeutet, ihnen ist zu jeder Zeit klar:

• Was ist zu tun?
• Wie viel ist zu tun?
• Wann ist eine Aufgabe beendet?
• Was kommt nach der Aufgabe?

Diese Prinzipien gelten auch für die Arbeitsmaterialien, die den Schüler*innen zur Verfügung stehen. So lernen sie eine Arbeitshaltung aufzubauen und entsprechend ihrer Möglichkeiten Kenntnisse aus den Bereichen Mathematik und Deutsch zu erwerben.
Für manche Schüler*innen ist es nicht immer möglich im Klassenverband zu lernen. Für diese ist das Angebot des TEACCH-Raums eine wichtige Ergänzung, um entsprechend ihrer Bedürfnisse lernen zu können.

Unterstützte Kommunikation UK

Wenn sich ein Mensch nicht oder nur eingeschränkt mitteilen kann, ist es für ihn schwierig an der Gesellschaft teilzuhaben, selbstständig zu werden und soziale Kompetenzen zu erwerben.

Viele Kinder und Jugendliche an unserer Einrichtung brauchen Unterstützung, um sich verständlich äußern zu können oder kommunizieren zu lernen. Es gehört zu unseren grundlegenden Prinzipien, diese Kinder und Jugendlichen mit Maßnahmen aus der sogenannten Unterstützten Kommunikation zu fördern.

Zur Unterstützten Kommunikation (UK) gehören Hilfen wie beispielsweise:

• Gebärden
• Bildsymbole und Bildtafeln
• Ich-Bücher und Kommunikationsbücher
• elektronische Kommunikationshilfen

METACOM Symbole ©Annette Kitzinger

An unserer Einrichtung verwenden wir Gebärden aus den Gebärdensammlungen GUK, „Schau doch meine Hände an!“ und DGS (Deutsche Gebärdensprache). Diese Gebärdensammlung ist in jeder Klasse verfügbar. Die Bildsymbole entnehmen wir entweder der Bildersammlung Metacom oder Boardmaker.

Um diesem Auftrag an unserer Einrichtung möglichst gut gerecht zu werden,

• werden jeden Montag im Morgenkreis Begriffe aus dem Alltag als „Gebärden der Woche“ gezeigt und geübt. So sollen die Gebärden klassenübergreifend im Schulalltag verankert werden.
• treffen sich Kinder und Jugendliche mit "Talker" regelmäßig zum gemeinsamen Austausch Informationen zur Talker-Gruppe.
• sind die einzelnen Räume auch mit Bildsymbolen beschildert.
• gibt es einen Arbeitskreis Kommunikation, der UK-Ideen für Schule und Tagesstätte realisiert, sich über neue technische Entwicklungen informiert und sich zu individuellen UK-Themen austauscht.
• gibt es ein Beratungsangebot zu individuellen UK-Maßnahmen durch zwei UK-Koordinator*innen.
• können verschiedene einfache elektronische Hilfen zur individuellen Erprobung ausgeliehen werden.
• gibt es regelmäßige Fortbildungsangebote für Mitarbeiter*innen und eine UK-Wand mit aktuellen Informationen.
• besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Elecok-Beratungsstelle Unterfranken, auch durch das bestehende Tandem UK Unterfranken.
 
Förderung sozialer Kompetenzen

Es ist ein Grundbedürfnis jedes Menschen für ihn angemessene und positive Kontakte zu erleben. Deshalb bemühen wir uns die sozialen Kompetenzen unserer Schüler*innen auf vielfältige Weise zu fördern wie durch klassenbezogene Trainingsprogramme wie „Lubo aus dem All“  bei den jüngeren oder Klassenkonferenzen bei den älteren Schüler*innen.

Einige Jugendliche  der Mittelschulstufe lassen sich als Streitschlichter*innen ausbilden. Grundlage ist das Streitschlichterkonzept von Rainer Kühlewind. Das Konzept wurde speziell für unsere Schulform entwickelt und erprobt. Die Schlichtung findet nach einem festen Ablauf statt. Die Streitenden melden sich bei den Streitschlichter*innen an. Diese versuchen dann gemeinsam mit den Streitenden eine Lösung zu finden. Informationen zu Projekt Streitschlichter*innen

Schüler*innen, die einen erhöhten Förderbedarf im Bereich emotional-soziale Entwicklung haben, können einmal in der Woche an einem speziellen Trainingsprogramm „Locker bleiben“ teilnehmen. Dabei üben sie auf spielerische und handlungsorientierte Weise ihr Befinden zu reflektieren und ihre Emotionen zu regulieren. Informationen zum Projekt Locker bleiben

Manchmal kann ein Kind in der eigenen Klasse gerade nicht gut lernen. Dann kann es in seine Gastklasse gehen und dort arbeiten. Es hat dafür eine Mappe mit Aufgaben, die es mitnimmt und einen Rückmeldebogen. Auf dem Rückmeldebogen steht, wie lange das Kind dort bleiben soll und wie es in der Gastklasse gearbeitet hat. Der Besuch der Gastklasse ist keine Strafe sondern nur ein anderer Lernort. Am Anfang des Schuljahres sucht sich jedes Kind eine Gastklasse aus, in die es gehen möchte. Informationen zum Projekt Gastklasse